Cansu Özdemir (DIE LINKE), Stefan Laurer („Housing First“ Berlin), Friederike Gräff (taz), Mareike Engels (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und ca. 70 „Housing First“ Interessierte waren da. Nicht dabei waren kurzfristig wegen plötzlicher Krankheit: Ksenija Bekeris (SPD) und Andreas Grutzeck CDU).
Cansu Özdemir bekräftigte mit dem Verweis auf das Wahlprogramm ihrer Partei in dem das „Housing First“ Prinzip zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit aufgeführt ist unsere Forderung nach Bereitstellung von Wohnungen für obdachlose Menschen nach dem „Housing First“ Prinzip bei den geplanten Wohnungsneubauten rund um den Hauptbahnhof wie z.B.: auf dem ehemaligen City-Hof Grundstück sowie auf dem städtischen Grundstück Ecke Norderstraße/Schultzweg und anders wo in der Stadt.
Dem stimmte Mareike Engels aus der derzeitigen federführenden Bürgerschaftskoalition SPD/GRÜNE zu, verwies aber sofort daraufhin, dass für eine solche Bereitstellung der zuständige Bezirk Hamburg-Mitte verantwortlich sei und verlor sich dabei zusehends im Wirrwarr des fortwährenden Justieren von finanziellen Stellschrauben, sozialer Gesetzgebung und parteipolitischer Ausrichtung der beiden Koalitionspartner untereinander. Hier wäre es im Sinne der Wahlanhörung interessant gewesen, diese unterschiedlichen Ausrichtungen im Diskurs zwischen SPD und GRÜNEN heraus arbeiten zu können.
Denn weder bei den GRÜNEN noch bei der SPD wird das längst an anderen Orten außerhalb der Freien und Hansestadt Hamburg bewährte „Housing First“ Prinzip als praxisbezogener Impulsgeber für eine neu ausgerichtete partizipatorische Obdachlosenbetreuung in deren jeweiligen Wahlprogramm aufgeführt. Mit anderen Worten: SPD und GRÜNE verwalten weiterhin den Stillstand tradierter Obdachlosenbekämpfung und blenden uns Wähler*innen kurz vor der Wahl mit plakativen Versprechungen inhaltlich substanzloser Korrekturen wie z.B.: „Wohnungslosenhilfe stetig ausbauen“ (DIE GRÜNEN) oder „weitere Beratungsangebote am Standort erweitern“ (SPD).
Wir bleiben dabei: „Housing First“: Jetzt sofort! und melden uns Mitte Januar 2020 zurück. Bis dahin ein besinnliches Weihnachtsfest und einen glücklichen Rutsch ins neue Jahrzehnt.
Bündnis Stadtherz