So nicht! Teil II „Fördergebiet Münzviertel“ Schlüsselprojekt: Neubebauung des ehemaligen Schulgeländes Schule für Hörgeschädigte Schultzweg 9. Drei Fragen an Politik und Verwaltung:

Studentischer Entwurfswettbewerb (HCU) „Testprägung Münzviertel“:
Öffentliche Zwischenkritik 7. Juli 2011 KuBaSta Repsoldstr. 45

„ … Auf Basis der Netzwerke existiert im Münzviertel eine Bewohnerschaft, die sich stark mit ihrem Quartier identifiziert und Räume auch über ihr Eigeninteresse hinaus gestaltet. Dieses Engagement gilt es aufzugreifen und die Bewohner als Experten des Alltags in die Planung zu integrieren.“

aus: “wohnlab.oratory“ Wettbewerbsbeitrag: studentischer Entwurfswettbewerb (HCU) „Testprägung Münzviertel“ November 2011

Fast ein ganzes Jahr haben wir 2011 im Rahmen von „Testprägung Münzviertel“ gemeinsam mit den Studenten der HCU sowie deren Professoren und  Lehrbeauftragte zusammen gesessen. Haben uns von ihnen befragen lassen, gemeinsame Ideen entwickelt, ihre Entwurfsbeiträge kritisch hinterfragt und herausgekommen ist dabei unsere Vorstellung von einer Identität stiftende Neubebauung des ehemaligen Schulgeländes Schule für Hörgeschädigte Schultzweg 9.

Und nun? Alles nur ein Spielen in der Sandkiste?
s.: https://www.muenzviertel.de/?p=1204

Deshalb unsere Fragen an Politik und Administration:

1. Mit welcher städtebaulichen Idee bekam der Projektentwickler: „Hanseatische BauKonzept GmbH & Co KG Immobiliengesellschaft (HBK)“ im September 2010 den Zuschlag für die Neubebauung des Schulgeländes am Schultzweg?

2. Warum war die Idee der Hanseatischen BauKonzept (HBK) 2011 nicht Gegenstand des studentischen Entwurfswettbewerbes (HCU) „Testprägung Münzviertel“?

3. Wurde im Mai 13 bei der Anhandgabe des Schulgrundstücks durch die Kommission für Bodenordnung (KFB) an die Hanseatische BauKonzept (HBK) ein Abgleich zwischen den Ergebnissen des studentischen Entwurfswettbewerbes (HCU) „Testprägung Münzviertel“ und der Idee der Hanseatischen BauKonzept (HBK) durchgeführt?

Stadtteilinitiative Münzviertel


So nicht! „Fördergebiet Münzviertel“ Schlüsselprojekt: Neubebauung des ehemaligen Schulgeländes Schule für Hörgeschädigte Schultzweg 9

Quartiersbeirat Münzviertel: Sondersitzung 16.12.13 „Treffpunkt Münzburg“

Das war am 16.12.13 nichts. Die Ergebnisse des Abends waren daneben. Selbstkritisch: unsere Performance war auch nicht die beste. Wie auch:

Seit Monaten wurde uns die Teilnahme des Projektentwicklers für die nächste Quartiersbeiratsitzung angekündigt. Doch jedes Mal wurde dessen Teilnahme auf die nächstfolgende verschoben. Begründung: Unstimmigkeiten zwischen Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung Hamburg-Mitte und Projektentwickler. Erst die kleine Anfrage der LINKEN vom 22.10.13 und die darauf folgende Antwort des Senats vom 29.10.13 * lichteten den Nebel und nun ging es plötzlich ganz schnell. Und wie schnell das ging, da blieb nur noch übrig: pures Staunen und Sprachlosigkeit unsererseits.

Blauäugig mit der Anfrage im Rücken hatten wir auf einen ergebnisoffenen Dialog über Auslobungstext und zukünftige Verfahrensweisen zwischen Projektentwickler und Quartiersbeirat gehofft, stattdessen wurden uns mit der Keule des Baurechts in Absprache zwischen Fachamt und Projektentwickler knallharte Fakten präsentiert: 50 % freifinanziertes Studentisches Wohnen (Heim) und 50 % öffentlich geförderter Wohnungsbau für Senioren (Heim) sowie Wohnungen für Familien und eventuell alleinerziehende Mütter (des Sozialen wegen). Und sonst nichts.

Auf der Strecke blieben Antworten nach Wohnraum für Auszubildende, Baugemeinschaften, wohnungslose Jugendliche (Werkhaus), Wohn- und Arbeitsräume für Künstlerinnen und Künstler. Alles Fixpunkte wie wir diese 2011 unter dem Leitthema: „Kunst und Soziales“ des „Fördergebiet Münzviertel“ gemeinsam mit den Studenten der HCU im Rahmen des studentischen Entwurfswettbewerbs „Testprägung Münzviertel“ ** herausgearbeitet haben. Alle Mühen für die Katz.

Und nicht nur das: Auf der Strecke blieb auch die Stimmberechtigung eines Vertreter des Quartiersbeirates in der Jury des städtebaulichen Wettbewerbs. Stattdessen wurde uns nur noch die beratende Mitgliedschaft (als so genannter sachverständiger Bürger) innerhalb der Jury offeriert.

Mit anderen Worten: Es war keine erbauliche Veranstaltung. Nach 2 ½ Stunden voll gestopft per Powerpoint mit knallhart vorgefertigten Fakten, minutenlangen Monologen seitens des Projektentwicklers auf unsere kurz gehaltenen Nachfragen waren wir platt wie Plattfische. Was wir nun dringend brauchen ist frische Luft zum Durchatmen und einen kräftigen Aufschrei: „So nicht“

Stadtteilinitiative Münzviertel

pps: übrigens mit Studenten- und Seniorenheimen kann man eine ganze Menge Geld scheffeln.

* + ** s. : https://www.muenzviertel.de/?p=1127