Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,
liebe Freundinnen und Freunde des Münzviertels,
liebe Freundinnen und Freunde des WERKHAUS MÜNZVIERTEL,
5 Jahre gibt es jetzt das „WERKHAUS MÜNZVIERTEL zur Verschränkung von Pädagogik, Kunst und Quartiersarbeit“. Davor haben wir 9 Jahre intensiv und ohne Pause daran gearbeitet, das Werkhaus Wirklichkeit werden zulassen. Unter dem Leitthema „Kunst und Soziales“* ist es unser Fragen nach der Innovationskraft von Kunst im Kontext einer emanzipatorischen und partizipativen Stadtteilentwicklung „von unten“.
Nach dem Motto: „Am Tage Sozial- und Arbeitsraum für die Werkhäusler*innen und am Abend Treffpunkt der Münzviertler*innen sind die Räume des Werkhauses zur Identität stiftende Herzkammer der gemeinwesenorientierten Aktivitäten der Stadtteilinitiative geworden. Gemeinsame Schnittstellen zwischen den Werkhäusler*innen und den Münzviertler*innen ist neben dem gemeinsam bewirtschafteten „Münzgarten“ im Hinterhof des Werkhauses die Fahrradselbsthilfe „Radküche Münze“ sowie die jährlichen Straßenfeste und abendliche Musikveranstaltungen in der Aula des Werkhauses.
Im Mittelpunkt von „Probe #7“ steht die Herausgabe der neuen Werkhausbroschüre „Heft #5“. Es ist die 5. in jährlicher Abfolge, in der wir über unsere jährliche Arbeit im Werkhaus berichten. Im November 2014 schrieben wir im „Heft #1“:
„Alle drei Arbeitsfelder, quer und ineinander verwoben, sind ausgerichtet auf obdachlose Jungerwachsene über deren Lebens-Wirklichkeiten wir nichts wissen, außer dass sie aus sämtlichen normativen Schul- und Sozialnetzen herausgefallen sind.“
Heute nach 5 Jahren Werkhaus Praxis wissen wir etwas mehr über die Lebens-Wirklichkeiten der Werkhäuslerinnen und Werkhäuslern.
Dazu schreiben wir im neuen „Heft #5“:
„ …In der aktuellen Zeit der Geschichtsvergessenheit in deren Schlepptau von rechts geschürt das National-Völkische, das Ausgrenzen von Fremden und „Sozial-Minderwertigen“ wieder ohne Scham den feuilletonistischen Diskurs und den öffentlichen Raum mit körperlicher Gewalt zu beherrschen versucht, wird es dringend notwendig, die verkrusteten sozialen Disziplinierungs- und Bewährungsmaßnahmen („Fördern und Fordern“) wie diese z.B.: in den Hartz-IV Gesetzen, der Obdachlosenbetreuung und den Asylverfahren festgeschrieben sind, im sozial-revolutionären Umbruch vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Als richtungsweisend erweist sich hier innerhalb der Obdachlosenbetreuung das „Housing First“ Konzept aus den USA, welches zurzeit in Europa bzw. vor Ort in Hamburg noch äußerst zaghaft diskutiert, geschweige denn in der Praxis umgesetzt wird (Ausnahme: „Neuner Haus“** in Wien).
Das „Housing First“ Konzept geht von der Prämisse aus, dass jeder Mensch ein Recht auf Wohnen hat. Es vermittelt die Obdachlosen gleich im ersten Schritt in eine eigene dauerhafte Wohnung und bietet ihnen zugleich intensive sozial- wie wohnbegleitende Hilfen an, die sich partizipativ an den individuellen Bedürfnisse und Wünsche der ehemaligen Obdachlosen orientieren. Wann gibt es in Hamburg das 1. „Housing First“ Projekt? Wir bleiben dran!“
Wir freuen uns auf euer Dabeisein
Stadtteilinitiative Münzviertel
s. weiter: Bilderbogen: Probe # 6 „1.825 Tage WERKHAUS MÜNZVIERTEL“ 6.12.18 https://www.muenzviertel.de/bilderbogen-probe-6-1-825-tage-werkhaus-muenzvierzel-6-12-18/