„… Das Wohnquartier am Münzplatz in unmittelbarer
Nachbarschaft zum Hauptbahnhof ist Mitte. Es ist
lebendige Großstadt. Das Viertel bietet Nähe und Ferne,
Anonymität und nachbarschaftliche Geborgenheit. Es ist
International, fremd und heimisch zugleich. Wir leben und
Arbeiten gerne im Münzlatzviertel. ….“
„While 2,3 million people incarcerated in the United States experience slowed time, other ‚free world’ segments of the population experience frenetic time. Just-in–time-production, contingent and flexibel labor contracts, and digital devices elongate hours of labor and force some tob e perpetually at work.“ (aus: Due time, TEMPORARY SERVICES, Chicago 2014)
Werkhaus Münzviertel „Pausenraum“ November 2019
16:30 Uhr offene Tür
17:00 Uhr Es begrüßt Eva Zulauf, Werkhaus Münzviertel
17:15 Uhr Es berichtet Rahel Puffert Compare & Contrast, eine künstlerische Vergleichsstudie zwischen Experimental Station, Chicago und dem Werkhaus Münzviertel, Hamburg September – Oktober 2019
18:00 Uhr Es präsentiert Karin Missy Paule Haenlein Körperskizzen # 1-2 April – Juni 2019 Pausenraum Oktober 2019 – Februar 2020
18:30 Uhr Es spielen JH3 Konstantin Herlinberger: tenor saxophone Martin Thissen: drum set John Hughes: double bass
20 Uhr Es wiederholt sich … …
Ankündigung
Was bedeutet es, ‚Zeit zu haben’ in einer Welt, in der Arbeit und Freizeit immer weniger unterscheidbar sind und selbst bei Arbeits- und Obdachlosigkeit Flexibilitätserwartungen, just-in-time Produktionen und notorischer Zeitmangel nicht unbedingt nachlassen?
Rahel Puffert gibt in ihrem Sachbericht Compare & Contrast erste Einblicke in die künstlerische Vergleichsstudie zwischen der Experimental Station, Chicago und dem Werkhaus Münzviertel. Zur Verschränkung von Pädagogik, Kunst & Quartiersarbeit.
Im September 2019 führte sie Gespräche mit zahlreichen Betreiber*innen und assoziierten Akteur*innen des von Dan Peterman und Connie Spreen gegründeten Community/Art/Activism/Centers im Süden der Stadt. Zusammen mit Matthew Searle ging es darum, wie Gesehenes und Gesprochenes im Vergleich der spannungsgeladenen Projekte vor Ort aufgezeichnet werden kann.
Einmal wöchentlich findet der Pausenraum in der Aula des Werkhaus Münzviertel statt. Eine gemeinsam entwickelte Raumgestaltung lädt dazu ein, eine Pause einzulegen: Vom üblichen Werkhaus-Alltag und von bürokratischen Verpflichtungen. Man ruht, es werden Gespräche geführt und Filme geschaut. Im Pausenraum stellt sich die Frage nach ‚Zeit haben’ immer wieder neu. Was bedeutet es für die Mitarbeiter*innen des Werkhauses, für die Werkhäusler*innen und nicht zuletzt die Künstlerin Karin Missy Paule Haenlein?
Zum gemeinsamen Banner – und Schildergestalten treffen wir uns am kommenden
Mittwoch, den 19.2.20 ab 10:00-15:00 im Werkhaus Münzviertel Rosenallee 11
Mit dabei sind FFF Schüler*innen, Besucher*innen aus dem Treffpunkt Münzburg (alsterdorf assistenz ost) und Werkhäusler*innen. Hierzu möchten wir euch recht herzlich einladen und bei Bedarf können wir auch nach 15:00 länger im Werkhaus bleiben.
Am 21.2.20 treffen wir uns zur gemeinsamen Abfahrt zum Heiligengeistfeld um 13:00 auf dem Münzplatz
Mit nachbarschaftlichen Grüßen Stadtteilinitiative Münzviertel
Die Anhörung im Werkhaus war stark geprägt von einer inneren Zerrissenheit. Gerne wären wir dabei gewesen, unser Entsetzen und Fassungslosigkeit über den gleichfalls am 5.2.20 vollzogenen zynischen Dammbruch nach rechts im Erfurter Landtag durch den Zusammenschluss von CDU / FDP und rechter AFD zur Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten auf die Straße zu tragen.
Es war seit Beginn unserer gemeinwesenorientierten Stadtteilaktivitäten 2002 nicht die erste Wahlanhörung, die wir zu den jeweiligen Bürgerschaftswahlen durchgeführt haben.
Stets stand dabei ein kritischer Rückblick auf die vergangenen parlamentarische Arbeit der von uns gewählten Bürgerschaftsabgeordnet*innen bezüglich ihre Arbeit für das Münzviertel sowie eine gemeinsame diskursive Abstimmung mit ihnen über unsere in die Zukunft gerichtete Eckpunkte einer identitätsstiftende soziale und städtebauliche Gestaltung des Münzviertel.
Die eingeladenen Politiker*innen Heike Sudmann (DIE LINKE), Farid Müller (B 90/ DIE GRÜNEN), Arne Platzbecker (SPD) und Felix Bösel ( CDU i. V. v. Jörg Hamann) teilen unseren Einspruch gegenüber weitere Hotelneubauten im und in unmittelbarer Nachbarschaft des Münzviertel* sowie unsere seit 2013 fortwährende Forderungen nach einer Neugestaltung des Münzplatzes einschl. Verkehrsberuhigung, Anwohnerparken, Fahrradstellplätze im Viertel insbesondere die Aufstellung eines Lastenradstellstandes am Münzplatz.
Weiter versicherten sie uns ihre tatkräftige Unterstützung bei unserer Forderung gegenüber der Stadt bzw. der LIG (Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen), dass der Bebauungsplan für das ehemalige Hillgruber Grundstückes (Klostertor 11/St. Georg 41) dahingehend geändert wird, dass hier die Nutzung von Beherbergungsgewerbe ausgeschlossen wird und die dazu gehörenden Baugrundstücke Ecke: Norderstraße/Schultzweg in Erbpacht bevorzugt für Wohnen bzw. soziale Einrichtungen einschl. Wohnungen für obdachlose jungerwachsene Menschen nach dem „Housing First“ Prinzip** und öffentlich geförderte Atelier/Arbeitsräume für Künstler*innen zugelassen werden.
Die gleiche Zusicherung erhielten wir von den Politiker*innen wegen der dringend notwendigen Weiterfinanzierung der Künstler*innen-Werkverträge, die dem „Werkhaus Münzviertel zur Verschränkung von Pädagogik, Kunst und Quartiersarbeit“*** nach 6jähriger Förderung aus dem Quartiersfonds HH-Mitte für 2020 ohne Begründung seitens der Mehrheitskoalition von HH-Mitte (SPD/CDU/FDP) gestrichen wurde.