30.03. und 31.03.2006: Zwei Veranstaltungen von „Planeten und Blumen“

Wenn 10 Leute 1 Monat lang X Teppiche zerschneiden, was soll dabei raus kommen? Die Gäste der Vernissage im Souterrain der Spaldingstraße 1b sahen Wände voller Blumen. Was in unseren Straßen fehlt wurde Untertage wahr. Gemäß dem Motto „create your own disco“ gestalten Künstler den Raum neben der Tiefgarage. Sechs Organisatoren vernetzen hier Kunst und Künstler, deren Kind heißt „Planeten & Blumen“. Jens Lange, Zoran Zupanic, Anton Silber und Marc Schneider trafen mich in den Katakomben. Sie sehen sich als Teil einer Community, laden Künstler ein aus der ehemaligen Disco ein Gesamtkunstwerk zu machen. Teil davon sind die Gäste und die Musik, drei der Veranstalter sind auch DJs.

Wie kommt man auf und in so ein leer stehendes Hochhaus? Indem jemand aus der Community den Zwangsverwalter kennt und ihn so lange bearbeitet bis ein Mietvertrag entsteht. Das Projekt aus der Taufe zu heben hieß zu allererst den feuchten Raum trockenzulegen. Hier steckt viel Arbeit drin, viel Umbau, viel Planung, viel Reden. Die Planeten & Blumen empfinden die Location im Viertel als Glücksgriff. Die Energie hier ist gut, sie können sich eine Erweiterung des Programms mit Lesungen und Filmvorführungen vorstellen. Hauptsache weg vom „white cube“, dem Konzept der Bilder an nackten Wänden.

Für die beiden leeren Hochhaus-Türme haben sie Ideen wie Künstler-Wohnungen, Ateliers. Ihr Traum ist das Netzwerk hier zu leben. Vorerst lebt der Ausstellungsraum, immer wieder neu. Planeten & Blumen suchen Anschluss ans Viertel. Den können sie haben. Sie laden ein, am 30.3.2006 zum (nicht strikten) Schwulenevent „La Mirage“ und am 31.3.2006 zu einer eigenen Veranstaltung.