Wir können es besser! Unser Entwurf: Neubebauung ehemaliges Grundstück Schule für Hörgeschädigte Schultzweg 9 einschließlich: „Sozio-Kulturelles-Zentrum“ im alten Schulgebäude

Skizze Norderstraße I 150 III KopieStädtebaulicher Entwurf: „Münzviertel PLUS“: Stadtteilinitiative Münzviertel  August 2016

Seit 2011 fordern wir die Stadt im Rahmen des Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung „Förderprogramm Münzviertel“ (RISE) auf, das ehemalige Schulgrundstück nicht an private Investoren zu verkaufen. Ein solcher Verkauf unter dem Diktat der reinen Profitmaximierung einzelner zu Lasten einer sozialen Stadtentwicklung für alle ist voll doof: https://www.muenzviertel.de/?p=1764

Antwort 2013 der stadtpolitischen Machteliten:  Hinter unserem Rücken intransparent der Verkauf des Grundstückes:

HBK001 IIHanseatische BauKonzept GmbH & Co KG Immobiliengesellschaft (HBK) Dez. 2013

Antwort 2015 ebenda : Zwei Polizeigroßeinsätze: https://www.muenzviertel.de/?p=2953

Doch wir bleiben weiterhin schlecht erzogen: http://www.taz.de/!5216511/, bleiben standfest: https://www.muenzviertel.de/?p=3135 und fordern weiterhin den Verkauf des städtischen Grundstücks in Erbpacht an gemeinnützige Baugenossenschaften bzw. öffentliche Wohnungsbaugesellschaften. Denn durch den endgültigen Verkauf des letzten städtischen Grundstücks in unmittelbarer Nachbarschaft zum sozialen Brennpunkt Hamburger Hauptbahnhof an private Investoren verzichtet die Stadt zukünftig auf ihre soziale Gestaltungsmacht im Rahmen von öffentlich gefördertem Wohnungsbau.

Wie klug und weitsichtig wir mit dieser Forderung sind zeigt das aktuelle Beispiel der Vertreibung des Straßenkinder-Projekts aus dem ehemaligen städtischen Bieberhaus am Hauptbahnhof: „Da passen keine Straßenkinder“ /  Hamburg: Rausschmiss einer Beratungsstelle für Jugendliche ist die Folge eines ­dubiosen Immobiliendeals“: https://www.jungewelt.de/m/artikel/291754.da-passen-keine-straßenkinder.html

„Münzviertel PLUS“

entwurf SChultzwegMünzviertel PLUS“ Entwurf: Dipl. Ing. Arne Lösekann

Unser Bebauungsentwurf „Münzviertel PLUS“ basiert ausnahmslos auf öffentlich gefördertem Wohnungsbau und versteht sich als Erweiterung des bestehenden Münzviertels und nicht als separates „Quartier Münzstraße“ wie dies die Hanseatische BauKonzept GmbH & Co KG Immobiliengesellschaft (HBK) beabsichtigt: http://www.hbk-immo.de/#!muenzstrasse/c1pi1

Dabei ist es unser Ziel, mit der Neubebauung des Schulgeländes eine längerfristige Identifikation mit dem Quartier zu schaffen. Im Einzelnen bedeutet dies, die bestehenden baulichen und sozialen Strukturen des übrigen Münzviertels auf das geplante Grundstück zu erweitern.

Partizipation 

Grundlagen unseres Entwurfs sind die Ergebnisse eines fortwährenden Prozesses, der bereits schon 2011 mit einem studentischen Wettbewerb „Testprägung“ der HCU Hamburg begann. Hierbei wurde in einem aufwändigen Partzipationsprozess zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern des Münzviertels und den Studierenden die Grundlage für die späteren Entwürfe der Studierenden gelegt und wissenschaftlich von den Dozentinnen und Dozenten der HCU konzipiert und begleitet.

IMGP2397 Bauwagen 7.7.11„Testprägung Bauwagen“ Juli 2011 : Bauwagen Eröffnung

Die entstandenen Entwürfe gehen dementsprechend weit über die üblichen städtebaulich-architektonischen Aussagen heraus – in ihnen sind vielmehr die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohnern des Münzviertels wiederzufinden. Diese Entwürfe wurden dann zusammen mit dem Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung des Bezirk Hamburg-Mitte einschließlich eines Vertreter der Finanzbehörde bewertet und im weiteren Verlauf vom Quartiersbeirat Münzviertel ausgewertet: 1_Ausstellung Kopf oder Zahl im Muenzviertel

Die Stadt Hamburg, hier die Finanzbehörde, hat dann jedoch diesen progressiven und sich auf einem guten Weg befindlichen Prozess untergraben, indem sie das Gelände ohne weitere Absprachen 2013 dem Projektentwickler HBK „anhand“ gab, der uns dann im Dez. 2013 einen völlig unzureichenden Entwurf vorstellte: https://www.muenzviertel.de/?p=1204. Von den Entwurfpositionen des Münzviertels war plötzlich nichts mehr vorhanden.

Doch die Stadtteilinitiative Münzviertel hat sich von diesem Angriff auf unseren Viertel nicht beirren lassen und hat weitergearbeitet. Die Entwurfsgrundlagen wurden durch die Auseinandersetzung mit den aktuellen Bedürfnissen vor Ort verfeinert.

Der hier nun vorliegende Entwurf ist dementsprechend ein Substrat aus den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohnern des Münzviertels, die zusammen mit dem Architekten Dipl. Ing. Arne Lösekann in eine städtebauliche Form gebracht werden konnten. Hierbei wurde Wert daraufgelegt, dass der Entwurf auch die Anforderungen Hamburgs an einen Innerstädtischen Standort berücksichtigt – eine dichte Bebauung, die möglichst viel Wohnraum zulässt.

Offene Orte – Quartierspark 

entwurg münzviertel Platz

Herzstück unseres Entwurfs „Münzviertel PLUS“ ist die Schaffung einer öffentlichen Freifläche „Multifunktionsplatz“, die für die Bewohnerinnen und Bewohner des Münzviertels im dicht bebauten Münzviertel hier insbesondere am Schultzweg wo zurzeit und in Zukunft weitere direkt angrenzend hoch verdichtete Bauten errichtet werden, einen starken städtebaulich und sozial Gewinn aufweist.

Der „Multifunktionsplatz“ besteht aus einem Spielplatz und Sonnenwiese und bietet darüber hinaus als Antwort auf die ständige Suche rund um den sozialen Brennpunkt Hamburger Hauptbahnhof nach innerstädtischen Freiräume und Nischen für zentralrelevante, soziale, temporäre Nutzungen wie z.B.: das jährliche Winternotprogramm oder zur Unterbringung von Geflüchteten u.ä..

Sozio-Kulturelles-Zentrum

entwurg münzviertel Alt jpg

Ein weiterer offener Ort für das Münzviertel und darüber hinaus ist das „Sozio-Kulturelles-Zentrum“ im alten Schulgebäude. Dieses dient als räumlicher und inhaltlicher Mittelpunkt als verbindendes Element zwischen den alten und neuen Bewohnerinnen und Bewohnern des Münzviertels.

Heterogener Nutzungsmix

Das Konzept sieht einen breiten Mix von Nutzungen vor. Gemeint ist hier mehr. Es geht nicht darum hier Wohnen und dort Büros vorzusehen. Das Wohnangebot an sich wird differenziert.

östlicher Bauabschnitt  

entwurg münzviertel Ost

Im östlichen Teil des Entwurfes befindet sich an der Münzstraße ein Bauabschnitt für Wohnprojekte. Ebenfalls dort an den Quartierspark angrenzend soll genossenschaftliches Wohnen seinen Platz finden. Diese Flächen sind insbesondere für gemeinschaftliche Wohnformen im weitesten Sinne vorgesehen: Familien Wohnungsgrößen für Familien, für WGs sowie generationsübergreifende Großwohnungen, wie sich diese unsere Nachbarn mit migrantischem Hintergrund wünschen, Wohngemeinschaften aber auch einige Pärchenwohnungen.

Wichtig ist die Langfristigkeit des Wohnens, denn für das Münzviertel als „Ankommensstadtteil“ sind langjährig Bewohnende enorm wichtig für ein funktionierendes Gemeinwesen und für die Identifikation der neuen Bewohnerinnen und Bewohner.

westlicher Bauabschnitt

entwurf münzviertel West

Im westlichen Bauabschnitt am Schultzweg wird darüber hinaus studentisches Wohnen mit einem gemeinnützigen Träger, wie z.B.: dem Studierendenwerk geplant.

Bauabschnitt Ecke Schultzweg / Norderstraße

entwurf münzviertel Schultz

Der Block an der Ecke Schultzweg / Norderstraße soll vornehmlich Wohnangebote für Menschen mit besonderem Wohnbedarf bereitstellen. Insbesondere Wohnraum für Obdachlose und Geflüchtete soll hier entstehen. Dieser Block sollte von einem sozialen Träger entwickelt werden.

Im EG des Blocks kann ein City-Supermarkt die Lücke der Nahversorgung im Münzviertel schließen. Im selben Block kann eine Obdachlosenhilfeeinrichtung das Angebot im Viertel für diese Gruppen sinnvoll ergänzen. Weitere soziale Nutzungen finden sich im Gebäude für Wohnprojekte und im Sozio-Kulturellen-Zentrum.

Identifikation

Die oben genannten verschiedenartigen Nutzungen sind natürlich nicht wahllos. Sie fanden deshalb Eingang in den Entwurf, da sie das bestehende nachbarschaftliche Netzwerk im Münzviertel ergänzen und bestärken. Sowohl die sozialen, als auch die gemeinwohlorientierten ehrenamtlichen Einrichtungen erhalten Erweiterungen und Pendants, die die gemeinwesenorientierte Arbeit unterstützen und effektiver ausgestalten. Zugleich integrieren sie die neuen Bewohnerinnen und Bewohner in das nachbarschaftliche Netzwerk und schaffen damit eine frühe Identifikation mit dem Münzviertel.

Ein Haus für den Stadtteil und darüber hinaus: Das „Sozio-Kulturelles-Zentrum“

Mail-Anhang

Wir wollen, dass das „Sozio-Kulturelles-Zentrum“ nicht nur eine Bereicherung für den bestehenden Stadtteil und den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern, sondern inmitten der Stadt darüber hinaus für die ganze Stadt wird. Bereits heute ist das Gemeinwesen des Viertels maßgeblich durch die vielen großstädtischen zentralen Sozialeinrichtungen vor Ort und das gemeinwesenorientierte Engagement der Bewohnerinnen und Bewohner geprägt.

Genannt werden sollen hier z.B.: das „Werkhaus Münzviertel“ http://www.werkhaus-muenzviertel.de durch seine soziale Arbeit mit obdachlose Jugendlichen und Jungerwachsenen, die Tagesaufenthaltsstätte “Herz As“ für obdachlose Menschen, das „Kollektive Zentrum“ mit seiner antirassistischen und politischen Arbeit, die dort befindliche „Tante Münze“ als nachbarschaftlicher Raum zum Netzwerken und die „Radküche Münzviertel“ als offene Fahrradwerkstatt.

IMG_9132 Radküche„Radküche“  im „koZe“  Norderstraße 65/69  Juni 16

Es soll inmitten der Großstadt und in unmittelbarer Nachbarschaft des sozialen Brennpunkts Hamburger Hauptbahnhof ein Ort entstehen, der dem Stadtteil und der Stadt als Ganzes gegenüber offen und entsprechend seiner Strukturen untereinander verschränkt und vernetzt ist. Die Nutzungen sollen nicht nur Ergänzungen zu den bereits bestehenden darstellen, sondern bewusst auf diesen Bezug nehmen z.B. indem sie zentrale Bedürfnisse des Stadtteils die gleichfalls geprägt sind durch die unmittelbare Nachbarschaft zum Hauptbahnhof aufgreifen.

Das „Sozio-Kulturelles-Zentrum“ kann auch als fehlendes Bindeglied zwischen den bestehenden Nutzungen fungieren: So könnte z.B.: ein selbstorganisiertes Quartiercafe entstehen, dass im Kollektiv von losen Gruppen oder bestehenden Institutionen arbeitet. Denkbar wäre ebenso ein Projekt von Obdachlosen aus dem Umfeld des „Herz As“ und des Werkhauses ggf. in Kooperation mit Menschen verschiedener selbstorganisierter Kochgruppen (Küfas). Ähnliches wäre auch mit der „alsterdorfer assistenz ost“ denkbar. Inhaltliche Verknüpfungen zum „Werkhaus Münzviertel“, zum „Kollektiven Zentrum“ und anderen Institutionen drängen sich ebenso geradezu auf. Stichwort: Siebdruckwerkstatt, Sportangebot, Infoveranstaltungen.

Unsere gemeinwesenorientierte Stadtteilarbeit, kann ihre positiven Effekte auf das soziale Gefüge des Miteinanders dabei aber nur entfalten, wenn sie von Kontinuität und strategischer Planungssicherheit begleitet wird. Wir fordern deshalb ein weitestgehende Entscheidungsautonomie über die Belange des Hauses. Innere Brüche in den Entscheidungsstrukturen würden dem Selbstverständnis des Münzviertel zuwiderlaufen und die Gefahr von Interessenskonflikten erheblich steigern. Nur bei voller Entscheidungsautonomie kann das Wissen der hier lebenden Menschen ungehindert in die Planungen und Umsetzungen der Projekte im Haus einfließen. Das bedeutet, dass der Stadtteilverein das „Sozio-Kulturelle-Zentrum“ eigenständig betreibt. Es bedeutet auch, dass das gesamte alte Schulgebäude dieser Autonomie unterliegt, mitsamt seiner Verwaltung und dem Risiko der Finanzierung.

Die Münzviertel e.G.

Piktogramm Münzviertel e.G. März 2014

Finanzierung

Aus Sicht der Stadtteilinitiative ist des alte Schulgebäude ganzheitlich aus dem Verkauf an die Investoren herauszunehmen oder ggf. der Verkauf rückabzuwickeln. Die Stadt Hamburg hat keine Aufwendungen im eigentlichen Sinne aufzubringen. Der Erlös aus den Grundstücksveräußerungen verringert sich lediglich. Es könnte so der Kritik entgegengetreten werden, die Stadt würde ihre „Filetstücke“ zum Höchstgebot verkaufen um Haushaltslöcher zu stopfen.

Wir rechnen damit, dass das Gebäude seinerzeit nicht mehr als 600.000 € gekostet haben kann. Hinzu kommen hier dann lediglich die entstandenen Entwicklungskosten des Investors. Kurzfristig könnte ein Übertrag von Grundstück und/oder Gebäude an eine Stiftung z.B.: Lawaetz-Stiftung oder Genossenschaft vollzogen werden. Diese soll die Räumlichkeiten des ganzen Hauses zu zuvor vereinbarten Konditionen an den Trägerverein aus dem Stadtteil längerfristig vermietet.

Mittelfristig soll eine Stadtteil-Genossenschaft das Gebäude in Erbpacht übernehmen. Damit das „Sozio-Kulturelles-Zentrum“ möglichst niedrigschwellige Angebot machen kann, halten wir uns bei den Mieten an die politische Forderung der solidarischen „Raumnahme – Betriebskosten und sonst nix“. Die Räumlichkeiten von weiteren Institutionen im Haus sollen an den sozialen Standards für Mieten der jeweilig vorgesehenen Art gebunden werden und somit eine dauerhafte Finanzierbarkeit gewährleisten.

Altes Schulgebäude IIAltes Schulgebäude ehemalige Schule für Hörgeschädigte Schultzweg 9 August 2014

Nutzungskonzept „Sozio-Kulturelles-Zentrum“

In den unteren Geschossen finden wir aufgrund ihrer Zugänglichkeit und strukturellen Offenheit vorwiegend gemeinwesenorientierte Nutzungen. Hier werden primär öffentliche, niedrigschwellige Nutzungen die Räume bespielen.

Souterrain

Im Souterrain finden wir vorwiegend lautstärkerelevante Nutzungen. Ein Veranstaltungsraum für kleinere Konzerte, wie sie beispielsweise auch schon im Werkhaus in der Rosenallee stattfanden, befindet sich hier ebenso wie medienbasierte Ausstellungen. Die Fahrradselbsthilfewerkstatt „Radküche“ geht hier ihrer Tätigkeit nach und eine offene Werkstatt, für die Bewohnenden des Quartiers ist daran angeschlossen. Hier wird gesägt, gebastelt und gestaltet. Die FoodCoop „Tante Münze“ ist ebenso im Souterrain angesiedelt. Lager- und Abstellräume für das Münzviertel und das Haus ergänzen das Angebot.

Hochparterre

Das zentrale Stockwerk ist das Hochparterre. Hier befindet sich das Herz des Zentrums. Die hiesigen Nutzungen wirken nach außen und bieten allen Bewohnenden die Möglichkeit Anschluss zu finden: So z.B. ein Stadtteilcafe, welches auch die Außenflächen bespielt und zugleich Platz für kleinere Veranstaltungen bietet. Direkt damit verschaltet, aber auch individuell nutzbar, ist der Raum für Stadtteilkultur – das „Wohnzimmer“ des Münzviertels. Es ist der Raum des Quartiersvereins mit größerer Veranstaltungsfläche und stellt Büros für die Stadtteilinitiative Münzviertel und den Trägerverein des „Sozio-Kulturelle-Zentrum“ zur Verfügung. Hieran angeschlossen ggf. intergriert ist eine Galerie.

 1. Obergeschoss

Im ersten Obergeschoss finden sich die Räume für Projekte. Neben einer Siebdruck- und einer Nähwerkstatt wird auch ein Sportraum eingerichtet. Darüber hinaus wird hier die Stadtteilbibliothek und das Stadtteilarchiv eingerichtet. Konferenzräume für Initiativen und Seminare und Beratungsräume u.a. für im Stadtteil aktive soziale Einrichtungen, wie dem „Cafe Exil“, finden sich hier ebenso.

 2. Obergeschoss: Werkhaus und Ateliers

Hier findet auf 200 m² das „Werkhaus 2.0 – Medien“ einen Ort für Werkstätten und die Arbeit mit obdachlosen Jugendlichen. Es bildet als Komplementärraum zum Werkhaus in der Rosenallee einen starken Pfeiler in das bestehende Münzviertel.

3. Obergeschoss: Wohnungen für obdachlose Jugendliche

Um die Betreuungssituation obdachloser Jugendlicher, die sich aufgrund der zahlreichen Anlaufstellen hier Viertel bewegen, maßgeblich zu verbessern, werden im obersten Stockwerk Wohnungen eingerichtet. Diese werden durch einen Träger betrieben und unterhalten.

so nicht:

01_Lageplan. jpegQuartier Münzstrasse“ HBK GmbH & Co KG April 2016

Skizze Norderstraße iI 150Quartier Münzstraße“ Blockrandbebauung Norderstraße

Zum Schluss noch zwei Worte:

Durch die letzten Jahre sollte ja bereits bekannt geworden sein, dass das Münzviertel ein Ort des Widerstandes und der Auflehnung sein kann und sein will gegenüber einer tradierten Stadtteilentwicklung, wo die Planungsmächtigen nicht mehr als „Gott-Vater“ von „oben nach unten“ auftreten, sondern die Betroffenen vor Ort als gleichberechtigte Partner mit einbezogen werden.

IMGP3492Münzstraße Mai 2014 : Stadtplanung von unten

Fast nebensächlich erscheint dabei immer wieder die Betrachtung des Viertels als Ort eines integrativen sozialen Miteinander. Wir können es bürgerliches oder nachbarschaftliches Engagement, Stadtteilarbeit von unten, linksradikaler Aktivismus oder Gutmenschentum nennen. Zentral sind all diesen Narrativen jedoch zwei Aspekte: Der Hinweis auf die Dringlichkeit mit der unkommerzielle soziale Räume in Hamburg benötigt werden. Und die politische Vielschichtigkeit mit der diese aus unserem Viertel und vielen anderen gefordert werden.

IMGP4288Solidarische Raumnahme“ Leerstandbesetzung ehemalige Schule für Hörgeschädigte  Schultzweg 9  / Münzstraße Juli  2014: https://www.muenzviertel.de/?p=1698

Eine Stadtpolitik die all diese Stimmen ignoriert, häufig prekarisiert und bisweilen kriminalisiert, wird über kurz oder lang an ihren Widersprüchen zu Grunde gehen. Lebenswertigkeit hin oder her – diese gilt eh nur für die Priviligierten unserer Stadt. Wir wollen mit unserem Ansatz ein Stück weiterdenken und eine Perspektive auf eine lebenswerte Stadt für alle Menschen bieten.

Die gesamtstädtischen Aufgaben, die das Viertel jetzt schon übernimmt, werden von der ständigen Suche nach Räumen daran gehindert, ihre volle Wirkung auf das Gemeinwohl zu entfalten. Nur die langfristige Etablierung eines Ortes, wie dem „Sozia-Kulturelle-Zentrum“, kann diesem Missstand entgegnen und als identitätsstiftendes Projekt einem lebendigen Stadtteil und einer lebendigen Stadt dienen.

Für die Stadtteilinitiative Münzviertel
Maximilian Müller / Jan Redemann / Günter Westphal

s. weiter: „Wird die besetzte Kita bald geräumt?
https://www.muenzviertel.de/?p=3325