Es ist tatsächlich wahr: Am 1. September 2013 beginnen wir mit dem Einstieg in das Werkhaus Münzviertel. Ort des Geschehens ist die ehemalige Volksschule für Mädchen in der Rosenallee 11.
Die Idee und das Konzept des „Werkhaus Münzviertel – Modellprojekt zur Verschränkung von Pädagogik, Kunst und Quartiersarbeit“ ist das Herzstück unserer fast 11 jährigen gemeinwesenorientierten Stadtteilarbeit. 2008 wurde das Projekt im Rahmen der integrierten Stadtteilentwicklung (RISE) als Schlüsselprojekt in das Handlungskonzept „Fördergebiet Münzviertel“ aufgenommen.
Die Konzeption des Werkhauses basiert auf dem Prinzip der Produktionsschule (Lernprozesse erfolgen über Produktionsprozesse) und orientiert sich am pädagogischen Konzept des Bauhauses (Einheit von künstlerischer und handwerklicher Ausbildung).
Grafik: Mario Mensch 2011
Leider ist der jetzige Einstieg nicht der große Wurf (1). Statt der vier von uns konzeptierten Gewerke: Grün, Holz, Tuch und Küche beginnen wir am 1.9. vorerst nur mit einem Gewerk und zwar mit dem Gewerk: Grün. Dieser Einstieg ist ein in enger Zusammenarbeit mit der vor Ort beheimateten Tagesstätte Herz As (2) konzeptiertes niederschwelliges Angebot für ca. 12 -15 obdachlose Jugendliche und Jungerwachsene.
Herz As 2012
Pädagogisches Ziel des Werkhauses ist es, die Jugendlichen und Jungerwachsenen darin zu bestärken, ihre eigene Lebensperspektive aus den Beschränkungen ihrer bisherigen Lebensbiografie zu befreien, um ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, selbstbewusst den eigenen Weg in ihre zukünftige Lebens- und Arbeitswelt zu finden. Die Zusammenarbeit mit Künstler/innen hat zum Ziel, den forschenden und ästhetischen Aspekt innerhalb der Lernprozesse zu stärken.
Das Werkhaus mit seinen Angeboten außerhalb des Werkhauses wie z.B.: die Grüngestaltung u. ä. innerhalb des Quartiers sind aus dem Quartier heraus mit dem Ziel entwickelt, die zukünftigen Werkhäusler nicht nur als bloße Gäste des Quartiers, sondern sie ebenfalls als gleichberechtigte Mitglieder des Gemeinwesens Münzviertel zu betrachten und zu befördern.
Damit erleben sich die zukünftigen Werkhäusler in der partnerschaftlichen Vernetzung z.B. zwischen sich und dem nachbarschaftlichen „Münzgarten“ (3) als aktive und gleichberechtigte Teilnehmende des Gemeinwesens Münzviertel und erfahren zugleich, dass ihr persönliches Engagement zum Gelingen eines intakten Gemeinwesens beiträgt.
Münzgarten 2011
Münzgarten 2013
Das Projekt wird von einem vierköpfigen Team (Fachanleitung, künstlerische Leitung und sozialpädagogische Kraft sowie eine geringfügig Beschäftigte administrative Kraft) durchgeführt. Inhaltlich gestaltet und begleitet wird das Projekt durch das „Küchenkabinett“ bestehend aus Mitgliedern des Vereins „Kunstlabor naher Gegenden e.V. (KuNaGe)“ (Quartiersträgerverein der Stadtteilinitiative) und dem vor Ort tätigen Bildungsträger „passage gGmbH“. Dieses Kabinett analysiert gemeinsam mit dem Team regelmäßig die Erfahrungen und Ergebnisse des Projektes und empfiehlt nach Bedarf entsprechende Maßnahmen.
Aula der ehemaligen Volksschule für Mädchen Rosenallee 11
ab 1.9.2013 Chilli- und Ausstellungsraum Werkhaus Münzviertel Gewerk: Grün
Finanziert wird der Einstieg in das Werkhaus zu jeweils einem Drittel von der Fachbehörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), der Fachbehörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) und der Fachbehörde für Schule und Berufsbildung (BSB). Gesichert ist die Finanzierung bis zum Jahr 2015.
Für die Stadtteilinitiative Münzviertel
Günter Westphal
(1) www.muenzviertel.de/blog/?p=346
(2) www.herzashamburg.de/
(3) www.muenzgarten.wordpress.com/
Finde ich toll.
Endlich ist der Münzgarten wieder zugänglich
Und für den Kompost kann ich was aus unserer Biotonne abgeben.
Euer Nachbar aus der Rosenallee 😉