Einladung: WERKHAUS MÜNZVIERTEL was ist das? Diskurs: 10.1.2013

Grafik: Mario Mensch 2011

Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Kunst,

ganz Hamburg spricht vom WERKHAUS MÜNZVIERTEL.
Und wenn nicht, dann ab jetzt.
Aber was ist denn nun eigentlich das WERKHAUS MÜNZVIERTEL?
Eine flüchtige Skizze, eine berauschende Idee
oder bereits ein festes Konzept?
Und warum überhaupt ein WERKHAUS ins MÜNZVIERTEL?
Und was hat das WERKHAUS MÜNZVIERTEL mit
Kunst, Stadtteilentwicklung, Gemeinwesen, Bildung, Politik,
Unkraut und Soziale Plastik zutun?
Fragen über Fragen!

Am Donnerstag, den 10.1.2013 um 20.00 Uhr befragt
Gunnar F. Gerlach im Rahmen der Ausstellung:
“Blätter, so zart”* in der Galerie Renate Kammer Münzplatz 11
das Konzept: “WERKHAUS MÜNZVIERTEL – eine Modellschule
zur Verschränkung von Pädagogik, Kunst und Quartiersarbeit”
und Günter Westphal stellt an Gunnar F. Gerlach die Frage:
Was hat ROMANTIK, ROSEN UND REVOLTE**
mit dem zukünftigen WERKHAUS MÜNZVIERTEL zutun?
Wir freuen uns auf eure Zwischenfragen.

Mit herzlichen Grüßen
Gunnar F. Gerlach und Günter Westphal

die Ausstellung ist verlängert bis Sonnabend, den 12.1.2013

www.galerierenatekammer.de/

** siehe Katalog: “Blätter, so zart” ISBN 978-3-00-040548-8

Hansaplatz 7, Klohäuschen und Nachbarschaft

Liebe Nachbarn und politische Freunde des Münzviertels,

zum stadtteilpolitischen Auftakt des neuen Jahres übersende ich euch drei Links, die meines Erachtens in einem engen Zusammenhang zueinander stehen. Nach zehn Jahren aktive Stadtteilarbeit erspare ich mir vorerst weitere Kommentare. Außer den Hinweis an die politisch Verantwortlichen der BASFI, doch als weiteren Standort für das diesjährige Winternotprogramm gegen den Erfrierungstod von Obdachlosen das Gebäude Hansaplatz 7 auszuwählen. Und diesen Hinweis bitte verbinden mit ärgerlichen Grüßen aus dem Münzviertel an den jetzigen Prokuristen der “Aussenalster WPB Holding GmbH” (Eigentümerin Hansaplatz 7), unseren ehemaligen Bezirksamtsleiter Herrn Markus Schreiber. Ein Hoch auf die Weitsichtigkeit der politisch Mächtigen dieser Stadt.

Mit nachbarschaftlichen Grüßen
euer bzw. ihr Günter Westphal

“Markus Schreiber, langjähriger Bezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte, kann auch in seinem neuen Beruf als Prokurist sein langjähriges politisches Projekt weiterverfolgen: Die „Aufwertung“ innenstadtnaher Stadtteile und den Austausch der Bewohner_innen. Die Immobilienfirma, für die er arbeitet, hat vor kurzem ein Haus am Hansaplatz in St. Georg luxussaniert und verkauft die Wohnungen dort zu Preisen von 3800 – 5000 Euro pro Quadratmeter.

Für die gutbetuchten neuen Bewohner_innen hat Schreibers Partei bereits einiges unternommen – so wurde der Hansaplatz umgestaltet und die Sitzmöglichkeiten entfernt, um Trinker_innen und Drogenbenutzer_innen zu vertreiben, mit dem Kontaktverbot für Freier, das im vergangen Jahr eingeführt wurde, sollen die Sexarbeiter_innen aus dem Stadtteil vertrieben werden.

Markus Schreiber findet daran nichts auszusetzen: „Ich betrachte es als eine sehr positive Entwicklung, dass die Prostitution hier zurückgedrängt wird und Normalbürger den Platz zurückerobern“ – außerdem sei in dem Haus vorher nur ein Bordell gewesen, und durch die Luxussanierung werde keine Wohnbevölkerung verdrängt. Dass die steigenden Mieten und die Aufschickung des Viertels aber sehr wohl zu steigenden Mieten und der Verdrängung der Nachbar_innen führen ist leider unübersehbar. Markus Schreiber ist das Paradebeispiel für einen Protagonisten der „revanchistischen Stadt“ (damit meint der im September verstorbene amerikanische Stadtsoziologe Neil Smith das Phänomen der Rückeroberung der Innenstädte durch das Bürgertum)”.

entnommen:   Leerstand zu Wohnraum

mobil.abendblatt.de

http://de.wikipedia.org/wiki/Markus_Schreiber

MÜNZVIERTEL

Auf gute Nachbarschaft!

www.hinzundkunzt.de/auf-gute-nachbarschaft/

Fast überall in Hamburg machen Anwohner gegen neue Unterkünfte für Flüchtlinge und Obdachlose mobil. Die Bewohner des Münzviertels zeigen, dass es auch anders geht.

Jetzt soll alles ganz schnell gehen: 1500 neue Dauerunterkünfte für Obdachlose und Flüchtlinge will die Sozialbehörde binnen kürzester Zeit in ganz Hamburg eröffnen. Das ist auch höchste Zeit, denn die bisherigen Unterkünfte platzen aus allen Nähten. Bis in den Dezember mussten Flüchtlinge noch in Zelten schlafen, weil ein Umzug aus der Erstaufnahmestelle in feste Unterkünfte nicht möglich war. Und die Dauerunterkünfte für Obdachlose sind ausgelastet, weil die Bewohner auf dem Wohnungsmarkt keine Bleibe finden. Entsprechend überlastet sind auch die Notunterkünfte für den Winter, zum Beispiel das Winternotprogramm im ehemaligen Bürohochhaus an der Spaldingstraße.

Jeder Bezirk muss seinen Teil zu den neuen Unterkunftsplätzen beitragen. In der Rothenhauschaussee in Bergedorf sollen noch in diesem Jahr 300 Plätze entstehen, in Eimsbüttel am Offakamp 180 und 70 Unterkunftsplätze  im Oststeinbeker Weg im Bezirk Mitte. Damit die zuständige  Sozial­behörde die Einrichtungen schnell eröffnen kann, ist sie auf das Wohlwollen der jeweiligen Nachbarn angewiesen. „Es wäre allen geholfen, wenn insgesamt ein Klima entstünde, dass wir das nur gemeinsam lösen können“, sagte Sozialsenator Scheele und appellierte an die Solidarität der Anwohner.

Die ist wohl nirgends so ausgeprägt wie im Münzviertel. Den dortigen Anwohnern wird einiges zugemutet: Hunderte Junkies besuchen dort täglich die Drogenberatungsstelle Drob Inn, 240 Obdachlose pilgern jeden Tag … Lesen Sie weiter in der Januar-Ausgabe von Hinz&Kunzt!

——– Original Message ——–

Subject: Klohäuschen
Date: Thu, 20 Dec 2012 10:30:59 +0000
From: “Prott, Bettina”

Lieber Herr Stürmann,

wie im letzten Gespräch verabredet hier nun meine Rückmeldung zum Thema “Klohäuschen” in der Spaldingstraße:es wird ein Klohäuschen auf der Fläche hinter dem Winternotprogramm in der Spaldingstraße aufgestellt werden! Dies soll so schnell wie möglich geschehen- ich gehe wegen der Feiertage davon aus, dass dies spätestens Anfang Januar der Fall sein  wird. Herr Leo von f & w erhält diese mail cc.- er wird Sie informieren, wann dies genau erfolgen wird.

Mit diesem “Beitrag” möchten wir erreichen, dass die Belastungen des Münzviertels weiter reduziert werden und auch unseren Dank für die Toleranz im Münzviertel aussprechen.

Wir wünschen Ihnen angenehme Festtage,
mit freundlichen Grüßen
Bettina Prott

Behörde für  Arbeit, Soziales,  Familie und Integration
Amt für Soziales
Abteilung Wohnungslosenhilfe und öffentliche Unterbringung
Abteilungsleiterin
Tel.: 42863- 2817
Fax: 42863- 6090

s. weiter: https://www.muenzviertel.de/?p=476


Erinnerung “Blätter, so zart” 6.12.2012

„…das scheint mir die Aufgabe des neuen Photographen zu sein, der seine Liebe zur Umwelt, sein Eingeordnetsein in die Welt ausdrücken will mittels der Linse und der lichtempfindlichen Schicht, deren Technik er im Dienste der menschlichen Aufgabe beherrschen muss. Einer Aufgabe, die neu ist wie am ersten Schöpfungstag.“

Raoul Hausmann

6. Dezember 2012 bis 5. Januar 2013

GÜNTER WESTPHAL
Blätter, so zart
Münzviertel 2003 bis 2012 – Fotoarbeiten

Zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, dem 6. Dezember 2012 um 19 Uhr, sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen.

Es spricht Gunnar F. Gerlach.

Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Gunnar F. Gerlach und Rahel Puffert.

GALERIE RENATE KAMMER
architektur und kunst
münzplatz 11
20097 hamburg
tel. +49 40 232 651
fax +49 40 231 907

Quartiersbeirat Münzviertel Presseerklärung: Winternotprogramm 2012/2013

http://www.hinzundkunzt.de/insider-menschen-schlafen-auf-dreckigem-boden/#more-22253

Presseerklärung

Anlässlich der Erhöhung der Platzzahlen von 160 auf 240 im Winternotprogramm in der Spaldingstraße 1 erklärt der Quartiersbeirat Münzviertel:

Wir haben grundsätzlich die Durchführung des Winternotprogramms in der Spaldingstraße 1 akzeptiert, weil eine zentrale Übernachtungsstätte im innerstädtischen Bereich notwendig ist  (Jeder Mensch muss vor dem Erfrieren geschützt werden) und die BASFI  – wie im letzten Jahr – keine Alternative vorweisen konnte.

Mit der Erhöhung der Platzanzahl auf 240 wird die Belastbarkeit des Münzviertels aber auf eine harte Probe gestellt. Auch für die Wohnungslosen ist eine solche Platzzahl z.T. mit unwürdigen Zuständen verbunden. Im September hatte der Quartiersbeirat gefordert, die Platzanzahl auf 100 zu begrenzen und auf die Notwendigkeit hingewiesen mehr Plätze u.a. an einen weiteren Standort einzurichten. Nur 2 Wochen nach Beginn des Programmes ist jetzt der sogenannte Notfall eingetreten und wie im Winternotprogramm 2011/12 wird die Unterkunft im Münzviertel wiederum auf den 4.Stock ausgedehnt.  Und auch diese Erhöhung der Platzanzahl wird in diesen Winter nicht reichen.

Ebenfalls wiederum ist die im Viertel ansässige Tagesaufenthaltsstätte Herz As restlos überfüllt und kann ihre Kernaufgaben wie z.B.:  soziale Beratung nicht mehr durchführen.

Erneut hat sich der Quartiersbeirat deshalb mit einem Brief an die BASFI gewandt mit der Aufforderung:

–       Alle organisatorischen und finanziellen Anstrengungen zu unternehmen, um weitere möglichst kleine dezentrale Unterkünften in allen Bezirken Hamburgs einzurichten.

–       Ausreichenden und qualitativ verbesserten Tagesaufenthaltsplätzen bzw. Aufent-haltsräumen insbesondere im Innenstadtbereich einzurichten (Auch tagsüber kann man erfrieren). Durch die Übertragung des Hausrechtes von öffentlichen Flächen am Hauptbahnhof an die DB und die weitere Einschränkung des „ nicht verkehrsbezogenen dauerhaften Aufenthalts“ wird die Einrichtung dieser Plätze noch notwendiger.

–       Sicherstellung einer nachhaltigen Mitfinanzierung sozialer Projekte im Quartier (insbesondere das Werkhaus) im Rahmen der Integrierten Stadtteilentwicklung. Dies würde das Gefühl im Quartier stärken mit der Bewältigung vieler zentralen städtischen Problemlagen von der Stadt nicht alleine gelassen zu werden.

Der Quartiersbeirat erkennt die Bemühungen der Behörden zur Müllbeseitigung und Sicherheit an. Gegeben falls müssen sie intensiviert werden. Auch hat sich die Kommunikation zwischen BASFI und Quartier verbessert.

Quartiersbeirat Münzviertel  c/o  Klaus Stürmann   20.11.2012

s. ebenfalls: Winternotprogramm 2012/13 Spaldingstraße 1