Autor: J. Bouchain

Das Treffen fand statt im „unlimited liability”, Norderstraße 71. Zentrale Fragestellungen waren: „Was macht das Stadtlabor Münzviertel?”, „Welchen Interessen dient das Stadtlabor?” und „Ermöglicht uns eine aktive Beteiligung am Labor, die von uns gewünschte nachbarschaftliche, gemeinwesenorientierte Zukunft für das Viertel auf den Weg zu bringen?”.

Ein kleiner Film, der das Leben im Münzviertel und den Wandel des Quartiers zusammenfasst, gesendet im NDR-Fernsehen am 03.08.2007.

(Der Link ist leider nicht mehr verfügbar, wir fragen beim NDR nach, ob es einen Link zum Archiv gibt.)

unlimited liability

Wenn 10 Leute 1 Monat lang X Teppiche zerschneiden, was soll dabei raus kommen? Die Gäste der Vernissage im Souterrain der Spaldingstraße 1b sahen Wände voller Blumen. Was in unseren Straßen fehlt wurde Untertage wahr. Gemäß dem Motto „create your own disco“ gestalten Künstler den Raum neben der Tiefgarage. Sechs Organisatoren vernetzen hier Kunst und Künstler, deren Kind heißt „Planeten & Blumen“. Jens Lange, Zoran Zupanic, Anton Silber und Marc Schneider trafen mich in den Katakomben. Sie sehen sich als Teil einer Community, laden Künstler ein aus der ehemaligen Disco ein Gesamtkunstwerk zu machen. Teil davon sind die Gäste und die Musik, drei der Veranstalter sind auch DJs.

Wie kommt man auf und in so ein leer stehendes Hochhaus? Indem jemand aus der Community den Zwangsverwalter kennt und ihn so lange bearbeitet bis ein Mietvertrag entsteht. Das Projekt aus der Taufe zu heben hieß zu allererst den feuchten Raum trockenzulegen. Hier steckt viel Arbeit drin, viel Umbau, viel Planung, viel Reden. Die Planeten & Blumen empfinden die Location im Viertel als Glücksgriff. Die Energie hier ist gut, sie können sich eine Erweiterung des Programms mit Lesungen und Filmvorführungen vorstellen. Hauptsache weg vom „white cube“, dem Konzept der Bilder an nackten Wänden.

Für die beiden leeren Hochhaus-Türme haben sie Ideen wie Künstler-Wohnungen, Ateliers. Ihr Traum ist das Netzwerk hier zu leben. Vorerst lebt der Ausstellungsraum, immer wieder neu. Planeten & Blumen suchen Anschluss ans Viertel. Den können sie haben. Sie laden ein, am 30.3.2006 zum (nicht strikten) Schwulenevent „La Mirage“ und am 31.3.2006 zu einer eigenen Veranstaltung.

Und noch eine Vernissage im Münzviertel: Am 23.10. um 12 Uhr öffnet das Haus Jona in der Repsoldstraße 46 seine Türen. Bis zum 13.11. zeigen Künstler Werke zum Thema „Ohne festen Wohnsitz“.

Anlass ist der 60ste Geburtstag des Übernachtungsheims für wohnungslose Menschen, eben dem Haus Jona. Die 15 Künstler stellen in den Räumen der von den Bewohnern genutzten Anlage aus. Initiiert haben das die Mitarbeiterinnen und Künstlerinnen Sabine Rembold-Tonnier und Dorothea Schrieber, welche jetzt den Verein „Kunst und Kultur für alle“ gründeten.

Aus dem Verkauf der Bilder kommen 30% dem Verein zugute, der kulturelle Angebote in soziale Einrichtungen tragen will. Zur Vernissage spricht Gunnar F. Gerlach zu „Nomaden der Moderne?“, zur Finissage am 13.11. ab 18 Uhr findet ein Rundgang und offenes Gespräch statt.