Münzplatz 4.Juli 2018
Blog
Aufruf: Cornern gefährdet die herrschende Ordnung – sei dabei! #massencornern am 5. Juli, 19 – 24 Uhr FSK hören 93.0
Münzplatz 4.7.17 : https://www.muenzviertel.de/ein-tag-im-jahr-muenzplatz-4-7-2017/
Liebe Münzviertlerinnen und Münzviertler,
vor einem Jahr fand der G20-Gipfel statt. Wir waren gemeinsam
mit den anderen Menschen der Stadt auf den Straßen und haben gegrillt,
Spiele gespielt, Bier getrunken, diskutiert und gelacht.
Auch dieses Jahr möchten wir cornern, und zwar als Auftakt des Festivals
für grenzenlose Solidarität, am Donnerstag, dem 5. Juli.
Ein Jahr nach dem Gipfel ist nichts geklärt, im Gegenteil: der Freiraum
in der Stadt, auf den Straßen und in den Wohnungen wird immer kleiner.
deshalb wollen wir gemeinsam mit euch wieder cornern, um an vielen
Punkten der Stadt gleichzeitig zu zeigen, dass die Viertel uns gehören und dem Leben – nicht den Staatschefs der G20 noch der ausufernden
Sicherheitspolitik noch den Investor*innen. Wir zeigen, dass wir hier
leben, wohnen und arbeiten und nicht alles mit uns machen lassen.
Stadtplanung von unten, für eine bunte Stadt!
Passend zu dieser Aktion wird es im Radio eine Musiksondersendung auf
FSK 93,0 von 19 – 24 Uhr geben. Wir würden uns daher freuen, wenn ihr
eure Boxen auf die Balkone oder Fenster stellt und darüber das
Radioprogramm aus tausenden Boxen gleichzeitig auf den Straßenzügen
unüberhörbar wird.
Wir wollen damit zeigen, dass Protest solidarisch und dezentral
funktioniert. Alle Straßen der Stadt werden durch das gemeinsame Hören
des Radioprogramms und das gemeinsame Cornern miteinander verbunden um
eine laute, bunte, chaotische, lustige und spaßige Protestsituation zu
schaffen.
Wir zeigen, wie eine solidarische Stadt der Zukunft aussehen kann.
Ein Jahr später gilt, umso mehr:
United we stand – alles allen, bis alles allen ist!
Ein detailliertes Programm findet ihr unter online https://www.g20hamburg.org/de/jahrestag; dort gibt es auch den Aufruf und das Flugblatt zum Download (http://www.g20hamburg.org/de/file/g20jahrestagwebpdf)
Mit nachbarschaftlichen Grüßen
Stadtteilinitiative Münzviertel
Erst Regen, dann Sonne und am Abend der Mond: 17. Straßenfest Münzviertel! 17 Jahre durchgehalten! Nichtkommerziell, nachbarschaftlich, tolerant, neugierig und politisch „von unten“. Von hieraus beginnt die Welt.
Werkhaus Münzviertel: www.werkhaus-muenzviertel.de/
VIERTELZIMMER Raum für Stadtkultur: http://viertelzimmer.org
Bunzi:
„… Kommt macht alle mit. Wir stürzen das System.
Wenn Ihr das nicht glaubt. Ihr werdet es noch sehn…“
Refrain: „Systemsturz“
münzgarten: www.muenzgarten.wordpress.com/
„Tagesförderung“ alsterdorfer-assistenz-ost: http://www.alsterdorf-assistenz-ost.de/lernen-arbeiten/hamburg/tagesfoerderung/muenzburg/
Scorpion: https://www.muenzviertel.de/bilderbogen-werkhaus-muenzviertel-probe-5-8-12-2017/
AzubiWerk: http://azubiwerk.de
Bald unser neuer Nachbar am Schultzweg: https://www.vivaconagua.org
Call Me Fox: https://soundcloud.com/callmefoxband
„Leben und Wohnen“ alsterdorfer-assistenz-ost: http://www.alsterdorf-assistenz-ost.de/leben-wohnen/erwachsene-mit-assistenzbedarf/hamburg/assistenz-wohnen/muenzplatz/
DJ Repsoldhaus
XDC + Chad Popple: https://soundcloud.com/x-d-c
Werkhaus Münzviertel: www.werkhaus-muenzviertel.de/
Spucke: https://spucke.bandcamp.com/
Rosenallee
Hélène et le Rayon Vert: https://helene-et-le-rayon-vert.bandcamp.com/releases
Lena Geue:
http://lenageue.bandcamp.com
https://youtu.be/i-s-vWOMABw
Harte Butter: Acappella
Dank an alle Beteiligten
War ein cooles Fest
Stadtteilinitiative Münzviertel
Einladung zum 17. Münzviertel Straßenfest 16. Juni 2018
Es ist wieder soweit!
Am Samstag, den 16. Juni 2018 feiern wir ab 13:00 im Münzviertel unmittelbar unterhalb des sozialen Brennpunkts Hamburger Hauptbahnhof gelegen zum 17. Mal in jährlicher Abfolge unser weit über die Grenzen des Viertels hinaus bekanntes nicht-kommerzielles Straßenfest.
Hier wird unter dem Motto: „Kunst, Soziales und Quartiersgestaltung“ alles noch in nachbarschaftlicher Verbundenheit selbst in die Hand genommen. Nichts ist gestylt, nichts ist perfekt, alles ist authentisch. Es ist unser fortwährender Widerstand wider die eiskalten Skeletthände profitorientierter Stadtgestaltung.
Statt weitere neue Hotels und Smart Apartments rund um und im Münzviertel setzen wir auf gemeinnützig geförderten Wohnungsbau für Familien, Studierende, Auszubildende und ehemalige Obdachlose. Im Mittelpunkt unserer gemeinwesenorientierten Stadtteilaktivitäten steht der einzelne Mensch in seiner Sozialität zu den anderen. Wir sind international, subkulturell und solidarisch.
Wir freuen uns auf euer Dabeisein
Stadtteilinitiative Münzviertel
Bühnen Programm
21:00 Harte Butter
20:00 Lena Geue
19:00 Hélène et le Rayon Vert
18:00 Spucke
17:00 XDC + Chad Popple
16:00 Call Me Fox
15:20 Scorpion
14:30 Bunzi
und zwischendurch bis 22:00: DJ Kid Rubble
ab 13:00 buntes Kinderprogramm, leckere internationale Speisen und Getränke, anregende Infostände, Flohmarktüberraschungen, Münzgarten, Siebdruck und vieles mehr.
mittendrin
Werkhaus Münzviertel mit ViertelRad, AFGHANBOX, Pflanzen, Marmeladen, Murmelator & CO., Führungen und Straßenbilder mit der Künstlerin Judith Haman.
http://werkhaus-muenzviertel.de/index.html
Zu den Bands
Harte Butter
Harte Butter ist ein altes Problem. Ephemerer Zusammenschluss, „cool Punk Band“ / Mädchen core Noise: Eierharfe, Schneebesen, Tonabnehmer, Tätowiermaschine, Klarinette und Cello.
Lena Geue
Jetzt ist sie fertig, die erste EP! Auf „Mad Girl, I’m a Woman“ schart die junge Hamburger Musikerin Lena Geue ihre engsten musikalischen Gefährten um sich und zündet die Musik an. Grenzen gibt es wenige, dafür aber: alternative Popmusik mit Liebe zum Detail. Eine höllisch groovende Band, sirenenartige Chorgesänge, eine feine Prise Pathos, ein bisschen Sperrigkeit: Liebe, Trotz, Rock, Humor und Disko. Beim Münzviertel Strassenfest wird Lena ihre Songs im Sologewand vortragen. —
https://youtu.be/i-s-vWOMABw
http://lenageue.bandcamp.com
Hélène et le Rayon Vert
An international Quartet from France, Honduras and Germany
Together they play a music with a cinematic, heavy airy bluesy, colourful noir touch.
„Music expresses that which cannot be said and on which it is impossible to be silent.“ Victor Hugo
https://helene-et-le-rayon-vert.bandcamp.com/releases
Spucke
Between the shimmer of 12 string guitar and grittier synth sounds, Spucke bring together their love of Indie and Prog to perform their own brand of off-kilter pop songs.
Spucke is a band from Hamburg. Yusuf is a singer songwriter from England,( formally in Vic Godard & the subway Sect and Dear Thief) Henni Böhne– synths,bass,drums – Jonas Danielowski – synths, Jil Hesse– drums (all formally of the Hamburg band The Sleeping Policemen)
Find them here at https://spucke.bandcamp.com/
XDC + Chad Popple
Chad Popple (Schlagzeug, Trompete), Andy Hayleck (Banjo, Klarinette), Michel Chevalier (Bassklarinette, Klarinette). Improvisierte und Komponierte Musik, die auf überraschende Weise im Jazz und Hardcore aus Washington D.C. verwurzelt ist.
Call Me Fox
Ins Ohr sollte es gehen, Köpfchen sollte es haben und die Füße sollten dabei auch nicht stillhalten können. Damit stand die Mission und CALL ME FOX war geboren. Seit 2015 veranstalten die vier Hamburger, worauf sie Lust haben; ob drinnen oder draußen, von entspannten Akustikabenden bis hin zu Rockkonzerten.
https://soundcloud.com/callmefoxband
Scorpion
https://www.muenzviertel.de/bilderbogen-werkhaus-muenzviertel-probe-5-8-12-2017/
MIETENmove 02.06.2018 Demo-Rede: Stadtteilinitiative Münzviertel
Moin,
auch wir aus dem Münzviertel nehmen selbstverständlich an der heutigen MIETENmoveDemo teil.
Wir erheben unsere Stimme gegen Mietwucher bei Wohnraum. Gegen profitgeile Investoren und Projektentwickler. Gegen deren Lakeien, die Hamburger Finanzbehörde. Gegen die Konzentration von Hotels und All-Inclusive-Apartements und mit alldem einhergehend:
Gegen die vermehrte Privatisierung von städtischen Flächen gerade um den Hamburger Hauptbahnhof.
Wir im Münzviertel kämpfen zusammen mit dem Bündnis Stadtherz für eine Soziale Stadtentwicklung rund um den Hauptbahnhof. Und wir wehren uns täglich gegen Fehlplanungen, die das Gemeinwesen im Münzviertel zerstören.
http://www.buendnisstadtherz.org
Das Münzviertel ist ein kleines Quartier hier gleich um die Ecke, hinter der Bibliothek. Von den circa 2000 Bewohnern sind fast ein Drittel Wohnungslose, die ihre Postadresse im Münzviertel haben. Und das ist auch gut so, denn sie sind unsere Nachbarn und gehören zu uns.
Das Münzviertel ist auch ein der Ort der Kunst und Kultur, des Begegnens und Austauschens. Wir organisieren uns und viele Projekte selbst. Wir schaffen somit ein intaktes soziales und kulturelles Gemeinwesen.
Wir kämpfen im Viertel für mehr sozialen und bezahlbaren Wohnraum und den Erhalt von sozialen Einrichtungen nahe des Hauptbahnhofs. Wir kämpfen für eine Stadt in der alle ihren Platz haben und leben können auch und gerade im Zentrum!
Was uns krass aufregt, ist die Touristification unseres Stadtteils. Warum regt uns das so auf? Sind wir nicht auch oft genug Touristen, wenn wir Freunde und andere Städte besuchen?
JA, aber im Münzviertel nimmt das Ausmaße an! Auf eine Bewohnerin bzw. einen Bewohner kommen mittlerweile drei Hotelzimmer.
Zimmer nicht Betten!
Stellt euch mal die Dimension vor! Auf jede Bewohnerin bzw. jeden Bewohner kommen also circa 5 Rollkoffer. Wir werden wortwörtlich überrollt. Und es sollen noch zwei weitere Hotels folgen, die inmitten des Münzviertels platziert werden. Wo ist das denn bitte noch verträglich?
September 2017
Das Münzviertel mutiert dadurch mehr und mehr zum Transitort. Wir wollen aber kein reiner To-Go-Ort sein. Wir wollen keine Schlafstadt für die Hamburg-Touristen sein.
Diese Hotelinvasion bedroht ganz konkret das Gemeinwesen unseres Stadtteils. Denn jedes Hotel ist ein abgeschottetes, cleanes, Universum, das mit dem Stadtteil nix Positives zu tun hat. Dafürbekommt der Stadtteil Security-Brigaden, die unsere Nachbarn vertreiben, nur weil sie kein Obdach haben. Wir bekommen von den Hotels Kameras an jeder Ecke, die nicht nur ihre Kundschaft, sondern vor allem uns – die Bewohnenden des Stadtteils überwachen.
So zerstören sie unsere Kultur. Und die Stadt Hamburg? Findet das Gut! Verkauft die städtischen Grundstücke massenhaft an die Hotels und die Finanzbehörde kann die Schwarze Null präsentieren. So wird man Bundesfinanzminister. Fuck off!
Doch damit nicht genug. Im Windschatten dieser Entwicklung kommen sogenannte Smartments und All-Inclusive-Apartments. Die sind für temporäres Wohnen ausgelegt. Auf den Homepages steht ihre Zielgruppen seien Studierende, Auszubildende, Pendler.
Aber checkt mal den Preis! Rund 500 € soll ein 17 qm Einzelapartment im Smart-Ment kosten.
500 € für 17 qm!
Hinzu kommen bei Bedarf Waschsalon- und Parkplatzgebühren. Welcher Auszubildende soll sich das leisten, ohne die Eltern nach Kohle zu fragen? Auszubildende bekommen im Schnitt 830 € monatlich. Die Miete entspräche 60 % des Einkommens. Zum Überleben bleibt da nichts. Die sollen sich dann nur noch von YumYum-Suppen ernähren, oder was?
Und es geht noch schlimmer:
Tschüss Wohnungssuche! Weniger Sorgen – mehr Leben.
Das ist der Werbeslogan einer Broschüre für All-Inclusive-Apartments am Neuen Hühnerposten, direkt hinter der Zentralbibliothek. Das nennt sich dann THE NEW HAMBURG LIVING
Und ist echt ein Schnapper! Ab 670 € – (im Monat versteht sich) bekommt man ein 19 qm großes Einzelapartment! 19 qm!!! 670 € – das ist fast der Bafög-Höchstsatz!
Sie machen Werbung mit Lounge Bereich, Concierge, einem Gemeinschaftsraum und – wartet jetzt kommt das Beste – einem Personal Trainer von „erfolgskörper.com“.
Leute, ich kotz gleich. Was ist das für ein Humbug? Wer zieht denn dort ein? Ach ja Pendler, Young Professionals und Studierende – die dann ein Drittel bis die Hälfte ihres Nettoeinkommens fürs Wohnen ausgeben? Und vor allem: Ich kann mir schon vorstellen wie lange die dort wohnen und wieviel die mit der Viertelkultur zu tun haben werden.
Diese All-Inclusive-Appartments, 353 an der Zahl, sind eine krasse Fehlplanung. Das Gebäude ist nach eigenen Beobachtungen lediglich zu einem Drittel bewohnt, während zum Wintersemesterbeginn 2016 10.000 Neustudierende nach bezahlbaren Wohnraum gesucht haben und in Turnhallen übernachten mussten.
Was geht ab? Ich glaub es hackt?
Herr Osterburg von den Grünen HH-Mitte sagte dazu 2015 im HH-Abendblatt „Sowas passiert uns nicht wieder“. Aha! Genau gegenüber dieses New Hamburg Living ist ein weiterer dieser Scheißdinger geplant – auf einem ehemals städtischen Grundstück. Herr Osterburg sitzt in der Kommission zur Vergabe städtischer Grundstücke – ohne Worte!
Wir wissen was sie uns damit sagen wollen: Tschüss Gemeinwesen im Münzviertel. Tschüss Gemeinwesen in vielen anderen Stadtteilen. Tschüss, bezahlbarer Wohnraum. Tschüss soziale Stadtentwicklung.
Aber wir sagen: Fuck you! Wir sagen: Tschüss Smartments! Tschüss All-Inclusive-Apartments! Tschüss Hotels! und tschüss Rollkoffer!
Herzlich Willkommen rebellische Stadtteile und eine Stadt für alle.
Auf Wiedersehen!
Stadtteilinitiative Münzviertel
Nicole Raddatz