12.5.2015
12.5.2015
WHM dance (s.unten)
Heft # 4
Fabian Nitschkowski, Projekt: „ViertelRad“: http://werkhaus-muenzviertel.de/viertelrad.html
Bunzi
„Ein Projekt wie das Werkhaus steht für einen Kunstbegriff, der sich nicht durch eine ästhetische Autonomie abgrenzt und die Kunst aus einer gesellschaftlichen Realität und vor allem auch Wirksamkeit raushält. Hier wird stattdessen die Teilhabe an der gesellschaftlichen Gestaltung eingefordert und praktiziert“: PDF WERKHAUS 08
Annette Maechtel, Kunstwissenschaftlerin und freie Kuratorin, Berlin
Doro Carl: Filmwerkstatt
SCORPION
WHM dance (Klasse in der Wiederholungsschleife)
s. weiter: Einladung: Probe # 5 „1460 Tage Werkhaus Münzviertel“ 8.12.2017 https://www.muenzviertel.de/?p=501
Bettina Steinbrügge Kunstverein in Hamburg:
„… Günter Westphal arbeitet in zwei Bereichen: Zum einen die Fotografie…
Gewächse, das Übersehende, Unkraut …
Es sind Bilder der genauen Untersuchung und der Beobachtung. Sie sind Zeugnisse der Annäherung, der Auseinandersetzung. Sie zeugen vom richtigen Moment.
Vielleicht sind sie auch Archive eines Moments.
…. zum anderen das ästhetische Arbeiten in sozialen wie öffentlichen Räumen.
Auf rund 1.200 Bewohner kommen im Münzviertel 14 Einrichtungen, die sich beispielsweise um Obdachlose, Menschen mit Behinderung und um Flüchtlinge kümmern. Das „Werkhaus Münzviertel“ (www.werkhaus-muenzviertel.de/) ist zum Beispiel ein Modellprojekt für junge Erwachsene bis zu 27 Jahren, die wohnungslos sind oder von Wohnungslosigkeit bedroht. Um neue Lebens- und Berufsperspektiven entwickeln zu können, werden sie künstlerisch und handwerklich ausgebildet. Pädagogik, Kunst und Quartiersarbeit gehen dabei Hand in Hand.
Fotografie und Ästhetische Praxis sind autonom und bedingen sich aber einander. Sie basieren auf dem Archiv, auf dem genauen Schauen und auf ein Gefühl für die Notwendigkeit. Auch Neugierde ist wichtig: Wie leben wir hier? Wer ist überhaupt hier? Was soll das eigentlich alles?…“
Fotoaufnahmen: Luci Westphal-Solary
s. weiter: Einladung: „Das Münzviertel Archiv“ Galerie Renate Kammer 7.12.2017 https://www.muenzviertel.de/?p=5069
Der Himmel, die Kunst, das Unfertige und das Nachhaltige
1460 Tage Werkhaus Münzviertel: 1095 Tage Modellprojekt, 365 Tage Verstetigung. Ob als Versuch oder im Bestand – das Werkhaus bleibt unfertig, selbstkritisch und experimentell. Und doch: Das Werkhaus Münzviertel ist und bleibt im Kontext sozial-emanzipatorischer Gestaltung geerdet in seiner Verschränkung von Pädagogik, Kunst und Quartiersarbeit.
Die künstlerische Raumproduktion Werkhaus Münzviertel* ist uns Stadtteilaktivistinnen und Aktivisten des Münzviertels nicht urplötzlich aus heiterem blauen Himmel herab auf die Füße gefallen. Sondern ist unser bildhaft gewordene Einspruch wider die eiskalten Skeletthände rationaler Ordnung und totaler Verdinglichung von Mensch und Welt. Es ist unser 15 Jahre fortwährendes Aufbegehren gegen eine von »oben nach unten« diktierte Stadtteilentwicklung, die sich wenig schert um das gemeinwohlorientierte Alltagwissen der vor Ort Lebenden und stattdessen im Sinne einer »unternehmerischen Stadt« neoliberale Glaubenssätze mit deren marktkonformen Konzepten hofiert und bestärkt.
Im Mittelpunkt der Arbeit vom Werkhaus Münzviertel steht die Beförderung der jeweiligen Werkhäuslerin oder des jeweiligen Werkhäuslers in ihrer oder seiner originären Einzigartigkeit im Rahmen eines demokratisch-partizipativen Gemeinwesens. Leitkriterium unseres Gestaltens und Reflektierens von sozialen Verknüpfungen sind die subjektiven Behauptungen der Kunst. Diese sind affirmativ, intuitiv und selbstreflexiv. Wir benötigen die Kunst mit ihrem schöpferischen Tun und ästhetischem Denken als Schutzpatronin der Subjektivität, denn in dem Geheimnis der Subjektivität des Menschen gründet sich die Sozialität des Menschen.
„Münzgarten“ 15. Straßenfest Münzviertel 16. Juli 2016 s. Link:
https://www.muenzviertel.de/?p=3292
Frei nach dem Motto »Am Tag Werkhaus für die Werkhäusler*innen und am Abend Treffpunkt für die Quartierbewohner*innen« sind die Räume des Werkhauses zur Identität stiftenden Herzkammer der gemeinwesenorientierten Aktivitäten der Stadtteilinitiative geworden. Gemeinsame Schnittstellen zwischen den Werkhäusler*innen und den Quartierbewohner*innen sind neben dem gemeinsam bewirtschafteten »Münzgarten« im Hinterhof des Werkhauses die Fahrradselbsthilfe »Radküche Münze« sowie die jährlichen Straßenfeste und abendliche Musikveranstaltungen in der Aula des Werkhauses.
Wurde das Werkhaus während der Modellphase von 2013 bis 2016 aus RISE-Mitteln finanziert, so wird dieses im Zuge der Verstetigung seit November 2016 bis Dezember 2018 durch die »Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirksamt Mitte« finanziert. Ab Januar 2019 steht die Weiterfinanzierung des Werkhauses wiederum auf dem Prüfstand und es droht die Gefahr, dass sich der Druck der Verallgemeinerung durch technokratische Kriterien sozialer Förderungsmaßnahmen zulasten des subjektiv ausgerichteten Kunstcharakters vom Werkhaus Münzviertel weiter verstärkt.
Gegen eine solche Verallgemeinerung zielt das Einrichten des »Münzviertel Archiv« im Rahmen von Kunst im öffentlichen Raum, Kulturbehörde Freie und Hansestadt Hamburg. Denn das Archivieren von Doku-Materialen über 15 Jahre Stadtteilarbeit (Entwürfe, Protokolle, Aufsätze, Presseartikel, Plakate, Fotos, Historie u.a.) unterbricht in seiner räumlichen Verortung den Zeitenfluß von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und ermöglicht in der eingefrorenen Zeit ohne das Tick-Tack der Sekunden das kritische Reflektieren des Gewesenen und eröffnet für das quartierbezogene Werkhaus Münzviertel den dynamischen Blick ins Zukünftige s. Link: https://www.muenzviertel.de/?p=5069
Günter Westphal
* www.werkhaus-muenzviertel.de/
s. weiter: Bilderbogen: Probe # 4 „36 Monate WERKHAUS MÜNZVIERTEL“ / „Über das Künstlerische im Werkhaus Münzviertel“ 24.11.2016 https://www.muenzviertel.de/?p=3854
Mit der Rauminstallation: „Das Münzviertel Archiv“ beginne ich eine über mehrere Monate angelegte Archivarbeit. Die Installation soll bis zum 20. Jan. 2018 als Diskurs- und Praxisplattform dienen, um gemeinsam mit den Bewohner*innen und weiteren Stadtteilakteuren aus Politik, Sozial-Institutionen, Gewerbetreibenden und Hauseigentümern nach einem endgültigen, Identität stiftenden Standort im Münzviertel zu suchen.
Seit 2002 bewege ich mich aktiv im Quartier. Es ist ein künstlerisch-forschendes Fragen nach der Innovationskraft von Kunst innerhalb von sozialen, öffentlichen und politischen Wirklichkeiten und sucht zugleich praxisbezogen Antwort nach der Überbrückung der Diastase zwischen urbanen Eigensinn künstlerischer Stadtentwicklung und tradierter Stadtplanung von „oben nach unten“.
15 Jahre Kunstarbeit vor Ort ergibt eine große Menge an Entwürfen, Skizzen, Aufsätze, Fotografien, Plakate, Filme, Protokolle, Presseartikel, Historien u.a. Das Münzviertel Archiv ist mein bildnerisches Unterfangen, diese zu sichten und räumlich zu verorten.
Eine Verortung, die den Zeitenfluß von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterbricht und in der gefrorenen Zeit ohne das Tick-Tack der Sekunden es ermöglicht, das Gewesene zu reflektieren und einen dynamischen Blick ins Zukünftige zu öffnen.
Günter Westphal Nov. 2017
GALERIE RENATE KAMMER
architektur und kunst
münzplatz 11
20097 hamburg
tel. +49 40 232 651
fax +49 40 231 907
mail@galerierenatekammer.de
www.galerierenatekammer.de
s. ebenfalls:
„Heimatkunde Münzviertel“ 14.8.2016: https://www.muenzviertel.de/?p=3193
„Blätter, so zart“ 6.12.2012: https://www.muenzviertel.de/?p=490