Es tut sich was im „vergessenen Teil Sankt Georgs“

Wo endet Sankt Georg? Hinter Alster, langer Reihe, Steindamm und Moschee liegt der vergessene Teil Sankt Georgs, das Münzviertel. Was haben die Leute, die im Klostertor zugeschlagenen Quartier leben, denn zu bieten – außer Spritzentausch für Junkies? Die Münzviertler sind klein, aber auch nicht unfein. Gut, eine Münze gibt es nicht mehr, Geld wird hier nicht gescheffelt, aber immerhin ist die neue Zentralbibliothek in den Hühnerposten gegangen. Nehmen wir das mal intellektuell-programmatisch. Denn die Menschen hier sind rührig. Und diese neuen vier Seiten in „Der lachende Drache“ zeigen, hier ist es lebendig. Schaut mal vorbei! Die Stadtteilinitiative mischt sich ein

Der volle Name lautet „Stadtteilinitiative Quartierstreffen Münzplatz“. Ein Bandwurmname, der einen Drachenbezwinger braucht. Dröseln wir die Aktivitäten einmal auf. Als Mutter aller Prozesse dient das Forum Quartierstreffen. Hier treffen sich Interessierte, diskutieren und betreiben Willensbildung über aktuelle Belange.

Dann gibt es die offizielle Stadtteilinitiative. Sie wirkt nach außen und ist stimmberechtigtes Mitglied im „Arbeitskreis St. Georg“. Hier beantworten Politiker und Verwaltung der einzelnen Ausschüsse des Bezirkes Fragen, und die Stadtteilinitiative wird politisch gehört.

Das legendäre Straßenfest organisiert die Initiative jetzt schon im dritten Jahr. Lobet die Organisatoren, unterstützt sie und danket ihnen.

Ein weiteres Projekt heißt „Rosen in die Rosenallee“. Die Idee geht weit über einen begrünenden Ansatz hinaus. Wie die Pflanzen bei uns durch den Beton ins Freie blühen, soll eine Idee der Kultur und Organisation von unten gelebt werden. Als fließender Übergang von Kunst und Alltag in diesem Viertel.

Plattform Quartierstreffen

Immer wieder zieht es Anwohner und Sympathisanten zu den Quartierstreffen. In diesem Forum tauscht man sich über Neues aus. Und davon gibt es eine Menge. Von diversen Bebauungsplänen, Verkehrsführung über Stadtteilarbeit bis hin zum Straßenfest hört man dort. Diskussionen mit Zuständigen aus Behörden und Politik werden eingeladen und einbezogen. Wo das elfte Treffen stattfindet, weiß noch keiner. Die Münzviertler sind flexibel – und müssen es auch sein.