Quartiersbeirat Münzviertel: Sondersitzung 16.12.13 „Treffpunkt Münzburg“
Das war am 16.12.13 nichts. Die Ergebnisse des Abends waren daneben. Selbstkritisch: unsere Performance war auch nicht die beste. Wie auch:
Seit Monaten wurde uns die Teilnahme des Projektentwicklers für die nächste Quartiersbeiratsitzung angekündigt. Doch jedes Mal wurde dessen Teilnahme auf die nächstfolgende verschoben. Begründung: Unstimmigkeiten zwischen Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung Hamburg-Mitte und Projektentwickler. Erst die kleine Anfrage der LINKEN vom 22.10.13 und die darauf folgende Antwort des Senats vom 29.10.13 * lichteten den Nebel und nun ging es plötzlich ganz schnell. Und wie schnell das ging, da blieb nur noch übrig: pures Staunen und Sprachlosigkeit unsererseits.
Blauäugig mit der Anfrage im Rücken hatten wir auf einen ergebnisoffenen Dialog über Auslobungstext und zukünftige Verfahrensweisen zwischen Projektentwickler und Quartiersbeirat gehofft, stattdessen wurden uns mit der Keule des Baurechts in Absprache zwischen Fachamt und Projektentwickler knallharte Fakten präsentiert: 50 % freifinanziertes Studentisches Wohnen (Heim) und 50 % öffentlich geförderter Wohnungsbau für Senioren (Heim) sowie Wohnungen für Familien und eventuell alleinerziehende Mütter (des Sozialen wegen). Und sonst nichts.
Auf der Strecke blieben Antworten nach Wohnraum für Auszubildende, Baugemeinschaften, wohnungslose Jugendliche (Werkhaus), Wohn- und Arbeitsräume für Künstlerinnen und Künstler. Alles Fixpunkte wie wir diese 2011 unter dem Leitthema: „Kunst und Soziales“ des „Fördergebiet Münzviertel“ gemeinsam mit den Studenten der HCU im Rahmen des studentischen Entwurfswettbewerbs „Testprägung Münzviertel“ ** herausgearbeitet haben. Alle Mühen für die Katz.
Und nicht nur das: Auf der Strecke blieb auch die Stimmberechtigung eines Vertreter des Quartiersbeirates in der Jury des städtebaulichen Wettbewerbs. Stattdessen wurde uns nur noch die beratende Mitgliedschaft (als so genannter sachverständiger Bürger) innerhalb der Jury offeriert.
Mit anderen Worten: Es war keine erbauliche Veranstaltung. Nach 2 ½ Stunden voll gestopft per Powerpoint mit knallhart vorgefertigten Fakten, minutenlangen Monologen seitens des Projektentwicklers auf unsere kurz gehaltenen Nachfragen waren wir platt wie Plattfische. Was wir nun dringend brauchen ist frische Luft zum Durchatmen und einen kräftigen Aufschrei: „So nicht“
Stadtteilinitiative Münzviertel
pps: übrigens mit Studenten- und Seniorenheimen kann man eine ganze Menge Geld scheffeln.
* + ** s. : https://www.muenzviertel.de/?p=1127
Wie soll da ein Viertel entstehen, wenn die Bewohner nicht berücksichtigt werden?
Ich habe das Gefühl, die Stadtplanung hat kein Interesse an Vielfalt und das betrübt mich.