Ja ja, die Münze im Münzviertel war einmal. Und doch gibt es wieder eine, seit Ende Juni 2004 existiert das „Haus für wohnungslose Menschen“, genannt „die Münze“. In der Norderstraße 52 bietet die Kooperative aus der Hamburger Stadtmission und der Johannes-Wilhelm-Rautenberg-Gesellschaft 16 Einzelappartements an.
Wie eine Münze zwei Seiten hat, wird auch bei „der Münze“ doppelt geholfen. Das Angebot umfasst Hilfe für Wohnungslose und Eingliederungshilfe für psychisch Kranke. Frau Schoon von der Stadtmission will „den Wohnungslosen mit psychischen Erkrankungen ein möglichst niedrig-schwelliges Angebot bereit stellen“. Für viele ist es ein halb- bis ganzjähriger Übergang, der sie wieder Fuß fassen lässt. Die bereits eingezogenen sechs neuen Nachbarn hat man noch gar nicht bemerkt, „die psychischen Erkrankungen sind nicht so ausgeprägt, dass es im Straßenbild auffällt“, meint Frau Schoon.
Auffällig hingegen: Auch den Bewohnern der Münze fehlen Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf oder ein Café. Wer Fragen zur „Münze“ hat, kann sich gerne unter der Mobilnummer 0175-909 32 89 an Frau Schoon wenden. Geldspenden sind herzlich willkommen, wie alle sozialen Einrichtungen freut man sich hier über jede Münze.
André Blisse
Aus: Beilage „Münzviertel“ der Stadtteilzeitung „Der lachende Drache“ (HH-St. Georg), 09/2004